Befreiung, Heimkehr

Ab Februar 1945 steht der Zusammenbruch Deutschlands unmittelbar bevor. Die Befreiung fand zu verschiedenen Zeiten statt. Die Rückführung, die meist von Anglo-Amerikanern durchgeführt wurde, erfolgte hauptsächlich im Sommer und Herbst 1945 aus Deutschland, Frankreich, dem Balkan und, wenn auch sehr spät, aus Russland. Die Rückkehr aus Deutschland ist besonders chaotisch. In Pescantina, im Raum Verona, wurde ein Sortier- und Empfangszentrum für Heimkehrer eingerichtet, von dem der Transport zum Wohnort organisiert wird. Ehemalige IMIs werden oft nach ihren Erfahrungen gefragt und müssen eine demütigende und inquisitorische „Erklärung zur persönlichen Position“ unterzeichnen.

Der letzte Raum ist dem Moment der „Befreiung“ gewidmet. Im Hauptkasten, finden wir Gegenstände, die von Leutnant Michele Montagano geschenkt wurden: eine Notiz, die er aus dem Zug warf, um seine Familie zu benachrichtigen, ein Brief, den er zusammen mit seinem Vater Angelo an seine Mutter schrieb, den er im Lager von Bjala Podlaska, getroffen hatte, einige Dokumente, die die Verlegung vom Lager Wietzendorf in das KZ Unterlüss belegen, ein schwerer Arbeitsanzug unbekannter Herkunft, den er zur Zeit der Befreiung fand und trug.
Einen Teil der dokumentarischen Sammlung des Italienischen Antifaschistischen Komitees, das von einigen befreiten IMI im Lager Bydgoscz in Polen gegründet wurde, ist zu sehen. Es handelt sich um einige vervielfältigte Blätter über die ausgeführten Tätigkeiten, darunter der Bericht über ein Fußballspiel, einige Zeichnungen, aber auch Zeitungen aus jener Zeit in russischer und polnischer Sprache. Unter anderem finden wir einen Fußball, in Erinnerung an die Zeit des „Waffenstillstands“. Auf dem Boden erinnert ein kleiner Korb voller Äpfel an die Rückkehr in die Heimat und die Fahrt über den Brenner.

In diesem Raum steht eine Touchscreen-Station, die dem „Register gefallener IMIs“ gewidmet ist, einer von der ANRP erstellten Datenbank, die anagraphische und biographische Karten von etwa 50.000 verstorbenen IMIs enthält. Ein derzeit laufendes Projekt namens Biographisches Lexikon der IMI soll die Daten der rund 600.000 Überlebenden aufnehmen.
Es ist möglich die „Stimme“ einiger Objekte zu hören, die Protagonisten unserer Reise waren. Wenn diese aus dem Koffer genommenen und auf den Tisch gelegt werden, startet ein Video, das ihre Geschichte erzählt.

Das Vergessen

Zu Hause stand der ehemalige IMI einem Italien gegenüber, das die Schrecken des Krieges und das Leid der Bevölkerung vergessen wollte. Niemand war bereit, seine Geschichten zu hören, nicht einmal die eigene Familie. Lange Zeit schwiegen die Veteranen und ihre Geschichte war fast vergessen als dann doch nach vielen Jahren erste autobiographische Zeugnisse veröffentlicht wurden.
Das Museum möchte an ihre Geschichte erinnern und sie bekannt machen, damit in Zukunft keine solchen schrecklichen Dinge mehr geschehen.

Ehrenmedaille

Die italienische Republik, mit dem Gesetz n. 296/2006, verliehen italienischen Bürgern (Militär und Zivil) eine Ehrenmedaille, die im letzten Weltkrieg deportiert und in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten interniert wurden, und im Falle des Todes des direkten Begünstigten an das nächste Familienmitglied.