Gefangennahme und Reise

Nach der Ankündigung des Waffenstillstands mit den Alliierten, die von Marschall Pietro Badoglio im Radio verlesen wurde, wurden Hunderttausende von Soldaten und Offizieren, verunsichert durch das Fehlen von Anweisungen, von den Deutschen gefangen genommen, zur Übergabe ihrer Waffen gezwungen und in Kasernen und an Bahnhöfen eingerichteten abgezäunten Bereichen festgehalten. Wie die zahlreichen Zeugnisse zeigen, wurden sie nach erschöpfendem Warten in Züge und Viehwagons gepfercht – 40 und mehr Menschen pro Wagon – ohne die Möglichkeit, sich hinzulegen und zu schlafen, gequält von Hunger und Durst. Während der Reise, die bis zu fünfzehn Tage dauerte, wurden die Umstände unerträglich.

Objekte und Fundstücke vermitteln uns das ideale Bild des „jungen Italieners“, der während des Faschismus geboren und aufgewachsen ist: eine Uniform, Reste einer Gasmaske, ein Einberufungsbefehl (Klasse 1922), einige Mitgliederausweise faschistischer Organisationen, ein Grundschultext und ein Pullover mit Tennisschläger. All das zeugt von den Bemühungen des Regimes, Geist und Körper der neuen Generation zu formen.

In dem Rucksack sehen wir eine Vielzahl von Objekten verschiedener IMIs; es handelt sich um eine Zusammenstellung der wertvollsten Gegenstände, die man als Soldat mit sich führte. Wir finden Briefe an Familienmitglieder, eine Uhr, eine Pfeife, das Foto einer Frau, einen Füllfederhalter und eine Maultrommel. Eine Decke…